Die Speedway-GP-Saison 2024 ist in vollem Gange und Kai Huckenbeck macht auch beim zweiten Event des Jahres von sich Reden. Der Deutsche überzeugte nach seinem Halbfinal-Einzug beim Saisonauftakt vor zwei Wochen im Nationalstadion von Warschau erneut, ein schwerer Sturz beendete jedoch den Erfolgslauf des Deutschen vorzeitig.

Kai Huckenbeck stürzt in Warschau: Start beim Deutschland-GP in Gefahr?

Wie schon in Donji Kraljevec drang Huckenbeck erneut bis in das Halbfinale vor. Ausschlaggebend dafür war sein letztes Heat, in dem er drei Punkte benötigte und diese mit einem sensationellen Sieg von Gate 2, der schlechtesten Startposition des Abends, auch einfuhr.

Im Halbfinale erwischte er aus demselben Gate erneut einen guten Start, wurde jedoch in Kurve 1 nach einer Berührung brutal von seinem Bike geschleudert und landete hart. Nach einer längeren Behandlungszeit auf der Bahn konnte Huckenbeck die Unfallstelle selbständig verlassen, am Re-Run konnte er jedoch nicht mehr teilnehmen.

In der Endabrechnung bedeutet das für ihn Position 8. Ob Kai Huckenbeck bei dem Unfall Verletzungen erlitten hat, ist noch nicht bekannt. Ein Ausfall wäre für ihn zum jetzigen Zeitpunkt besonders bitter, denn in nur einer Woche steht im bayrischen Landshut sein Heim-GP auf dem Programm.

Jason Doyle bricht Unserie: Erster Sieg seit 2017

Den Sieg sicherte sich vor mehr als 40.000 Zuschauern im polnischen Nationalstadion der Australier Jason Doyle. 'Doyley' dominierte bereits die Vorrunde mit 14 aus 15 möglichen Punkten, ehe er sowohl im Halbfinale als auch im Finale vom inneren Gate aus das Geschehen kontrollierte. Im Endlauf musste er jedoch über die gesamte Distanz dem Druck von Weltmeister Bartosz Zmarzlik standhalten, der ihm dicht auf den Fersen war.

Für Doyle endet mit dem Sieg eine lange Durststrecke. Der ehemalige Speedway-Weltmeister feierte seinen letzten GP-Erfolg in seiner Titelsaison 2017 in Melbourne. Der Sieg in Warschau schmeckt im wohl besonders süß. Denn bereits im Vorjahr gab er im Narodowy lange den Ton an, wurde jedoch nach einer Kollision mit Zmarzlik aus dem Finale ausgeschlossen und landete somit nur auf P4.

Nach dem Zieleinlauf sorgte Doyle im Freudentaumel noch für zwei kuriose Szenen. Zunächst verunfallte er beim Versuch einen Wheelie zu machen auf der Gegengerade, später stürzte er im Jubel von der Airfence. Beide 'Unfälle' blieben aber folgenlos. Doyle übernimmt mit dem Sieg auch die Führung in der Weltmeisterschaft.

Polen wartet weiter auf ersten Warschau-Sieg

Mit dem zweiten Platz sicherte sich Zmarzlik 2024 zwar sein bestes Warschau-Ergebnis, dennoch wartet die erfolgsverwöhnte Speedway-Nation damit nach wie vor auf einen Heimsieg in der Hauptstadt. Das Podium komplettierte auf Rang 3 Robert Lambert, der im Finallauf Martin Vaculik hinter sich halten konnte, nachdem er sich auf dem letzten Drücker überhaupt erst fürs Finale qualifiziert hatte.

Auftaktsieger Jack Holder scheiterte in einem Fotofinish gegen Lambert um 0,005 Sekunden am Final-Einzug und landete damit auf der fünften Position. Rang 6 ging an Dan Bewley vor dem zweiten Lokalmatador Szymon Wozniak, der es damit in seinem zweiten Event als Stammfahrer erstmals ins Semifinale schaffte.

Nicht in die Finalläufe schafften es hingegen Europameister Mikkel Michelsen (P9) und Vize-Weltmeister Fredrik Lindgren (P10). Für Tai Woffinden setzte es nach einem vielversprechenden Start in den Abend (5 Punkte aus den ersten zwei Heats) erneut einen Dämpfer. Der dreifache Weltmeister landete nur auf P11. Beim Auftakt in Kroatien war er 16. und somit Letzter geworden.

Ein Debüt feierte in Warschau am Freitag das Sprint-Format des Speedway-GP. Dabei wurde nach dem Ende des Qualifyings ein einzelner Lauf ausgetragen, für den im Schema 4-3-2-1 auch schon Punkte vergeben wurden. Den Sieg in diesem sicherte sich Bewley vor Leon Madsen, Woffinden und Lambert.